Migräne

Informationen Migräne

In dieser Patienteninformation wollen wir Ihnen einen Überblick zu dieser sehr unangenehmen und mittlerweile häufigsten neurologischen Erkrankung in Deutschland geben.
Wie die einzelnen Ursachen genau zusammenspielen ist immer noch nicht bekannt, vermutlich müssen aber eine verminderte Gehirndurchblutung, eine Entzündungsreaktion und genetische Faktoren gemeinsam wirken.

Was unterscheidet eine Migräne-Attacke von sonstigen Kopfschmerzen?

  • Heftiger, häufig einseitiger pulsierend-pochender Kopfschmerz, bei körperlicher Betätigung zunehmend.
  • Fast immer Appetitlosigkeit, häufig Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit sowie Augentränen.
  • Bei 10 bis 15% der Patienten Sehstörungen mit und ohne Aura
  • Einzelepisoden oder bei mehr als 15 Tagen/Monat chronischer Verlauf
  • Es gibt weitere Spezialformen, auf die wir hier nicht näher eingehen.
  • Ein spezieller Test sichert die Migräne-Diagnose – oft wird diese auch von einem Neurologen aus unserem Fachärzte-Netzwerk bestätigt.

Wie können Sie Migräne vorbeugen und selbst lindern?

  • Mit einem speziellen Tagebuch können Sie Ihren speziellen Auslösern (sog. Trigger) für die Migräne auf die Spur kommen und großen Anteilen der Migräneattacken mit der Vermeidung dieser Auslöser gar keine Chance geben.
  • Unterschätzen Sie die folgenden Möglichkeiten nicht – sie sind so wirksam, dass sie bei konsequenter Umsetzung alternativ zur Vorbeugung mit Medikamenten eingesetzt werden können!
  • Auch wenn Sie bisher nicht „der sportliche Typ“ waren – dafür lohnt es sich, mit dem Training von geeigneten Sportarten zu beginnen.
  • Noch eine Verhaltensumstellung kann Wunder wirken: Da beruflicher oder privater Stress mit am häufigsten Migräne auslöst, macht es Sinn, sich dazu Gedanken zu machen und Ihren ganz speziellen Stress zu reduzieren:
    1. Stressmanagement-Verfahren
      Hier hat sich vor allem das Schmerzbewältigungstraining etabliert.
    2. Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie.
    3. Entspannungsverfahren der Verfahrenstherapie
      Hier sind vor allem Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson zu nennen, welche mittlerweile in fast allen Volkshochschulen als von den Kassen unterstützte Kurse angeboten werden.
  • Hier gibt es für sehr schwere Attacken als Akuttherapie u.a. die Medikamente aus der Familie der Triptane
  • Zur Vorbeugung unterscheiden sich die Empfehlungen nach Einzelattacken oder chronischem Verlauf, sowie nach Alter des Patienten. Unter anderem kommen Antidepressiva und Antikonvulsiva (Epilepsie-Arzneien) zum Einsatz.
  • Sondersituationen entstehen bei Kindern und Schwangerschaften.
  • Aus der Pflanzenheilkunde oder aus überlieferten Hausmitteln sind die Pestwurz und das Mutterkraut bekannt. Bitte unterschätzen Sie hier aber nicht die möglichen Nebenwirkungen und lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten!
  • Biofeedback
    Hier wird über das Erlernen von Selbstregulation der Verlauf eine Attacke beeinflusst.
  • Akupunktur
    Die Akupunktur hat sich in der Vorbeugung als sehr wirksam erwiesen. Diese Behandlungsform wird in unserer Praxis für Selbstzahler und Privat Krankenversicherte angeboten. Bitte sprechen Sie uns bei Interesse an.